Langdistanz Triathlon Challenge Roth 2019

Nach 2012 als Staffelschwimmer und 2015 als Einzelstarter, stand die Challenge Roth zum dritten Mal in meinem Wettkampfkalender. Nach 9 Monaten Vorbereitung mit insgesamt 399 Trainingsstunden, war ich voller Zuversicht, dass sich die 107 Schwimm – 6.971 Rad – und 1.500 Laufkilometer auch auszahlen werden.

 

Der Samstag wurde obligatorisch für die Expo genutzt, wo man auch die Startunterlagen abholen konnte. Am Eingang zum Veranstaltungsgelände standen Aufsteller mit den Sieger der letzten Jahre zur Einstimmung und Motivation. Da es an diesem Tag relativ warm war, hielten wir uns auch nicht allzu lange auf und fuhren nach einem kleinen Rundgang zur etwa 10km weit entfernten Wechselzone 1 zum Bike Check In.

Roth 2019 Roth 2019

Dieser war professionell organisiert und somit war mein Platz schnell gefunden und alles für den darauffolgenden Tag hergerichtet.

Roth 2019

Am Wettkampftag klingelte um 03:15 Uhr der Wecker und um 04:15 Uhr ging es nach Heuberg zum Schwimmstart. Die Temperatur war mit etwa 15 Grad angenehm, nur der einsetzende Regen war nicht so erfreulich. Da mein Start erst um 07:25 Uhr war, konnte ich mir mit Trixi noch in aller Ruhe den Start der Profis anschauen, welche um 06:30 Uhr (Männer) bzw. 06:33 Uhr (Frauen) in den Main-Donau-Kanal stiegen. Kurz danach hörte es auf zu regnen und ich machte mich fertig für die erste Disziplin.

Roth 2019

Da jeweils nur 210 Athleten pro Startgruppe gleichzeitig starteten, war das Schwimmen auch relativ entspannt. Ich fand schnell meinen Rhythmus und kam sehr zufrieden nach 01:12h in die erste Wechselzone. Diese ist relativ kurz in Roth und so dauerte es auch bloß 03:21min bis ich auf meinem Rad saß und mich auf die 180km, insbesondere auf den Solarer Berg in Hipoltstein, freute. Diesen erreichte ich nach etwas über 2h und war überwältigt von den Massen Es ist einfach so was von toll und emotional, sich seinen Weg durch tausende von sportbegeisterten, schreienden und klatschenden Menschen zu kämpfen. Ich persönlich finde, dass dies die geilsten Momente sind, welche der Triathlonsport zu bieten hat. Der Fahrtwind trocknete schnell die Tränen der Freude und weiter ging es auf die zweite Runde, wo nach etwa 140km der Solarer Berg noch einmal zu bewältigen war. Leider nahm der Wind auf dem zweiten Teilabschnitt zu und so konnte ich die Pace von der ersten Runde nicht mehr ganz halten. Dennoch war ich mit den 05:27h die ich für die 180km benötigte, voll zufrieden.

Dann kommt das, was Roth u.a. ausmacht: die vielen (insgesamt 7.000) Helfer. Als erstes wird einem das Rad abgenommen und der kürzeste Weg zu seinem Beutel mit den Laufsachen gewiesen. Im Wechselzelt angekommen, hat man seinen „eigenen“ Helfer, der einem den Beutel ausleert, die Socken und Schuhe reicht und die Radsachen in den Beutel verstaut. Mit einem „viel Erfolg und gute Beine“ wird man dann auf die Laufstrecke geschickt. Diese führt aus Roth heraus und in Richtung Main-Donau- Kanal. Die ersten 15km liefen relativ gut, doch dann zog jemand den Stecker. Von jetzt auf gleich hatte ich keine Kraft mehr in den Beinen, der Puls ging in den Keller und ich musste, obwohl ich es nicht wollte, Gehpausen einlegen. Ich hatte mich sowohl auf der Rad- als auch auf der Laufstrecke gut verpflegt und beim Radfahren auch nicht zu sehr verausgabt. Keine Ahnung was plötzlich los war. Die restlichen Kilometer konnte ich auch keinen Rhythmus mehr finden und so bestand mein Laufspilt aus mehr Gehpausen, als aus einer angepeilten 05:30’er Pace.

Etwa 10 Kilometer vor dem Ziel sah ich dann Trixi am Rand und holte mir noch ein paar aufmunternde Worte ab. An der Wende in Büchenbach, 7 Kilometer vor dem Ziel, kam der „Herr der Challenge“, Felix Walchshöfer, auf einem Motorroller vorbei und motivierte alle Läufer*innen für die letzten Kilometer.

Der Einlauf zur Finishline war noch einmal sehr emotional. Ein kurzer Stopp bei Trixi, die sichtlich genau so froh wie ich war, dass ich nach insgesamt 11:25h endlich ins Ziel kam. Dies reichte an diesem Tag für den 166. Platz von insgesamt 404 Sportler in meiner Altersklasse.

Die After Race Verpflegung ließ auch keine Wünsche offen, und nach einer Stärkung in Form von Erdinger Alkoholfrei, Kaffee und belegte Brötchen sowie etwas Obst, gab es neben der Finishermedaillie und dem Finishershirt noch ein schönes Weizenglas.

Anschließend wurde langsam (!) in die Wechselzone gelaufen um mein Rad und die Wettkampfbeutel in Empfang zu nehmen. Auch hier war, wie den ganzen Tag über, die Herzlichkeit der Helfer zu spüren. Während ich meine Beutel in Empfang nahm, brachte mir ein netter Helfer das Rad und begleitete mich bis zum Bike Check Out Ausgang.

Da sowohl Trixi als auch ich ziemlich fertig waren, blieben wir nicht mehr bis zur Finishlineparty und fuhren in unsere Ferienwohnung um noch schön zu duschen und ziemlich platt ins Bett zu fallen.

Roth 2019 Roth 2019

Fazit: eine der tollsten Triathlonveranstaltung die es gibt, mit den besten Helfern und einer super Schwimm- und Radstrecke, wenn auch meine Laufperformance diesmal nicht die Beste war.

Ich komme bestimmt mal wieder…

Thilo Krause