drei Debütanten im Kraichgau

70.3 Ironman im Kraichgau, 03.06.2018

Am ersten Juni Wochenende fand im Land der 1000 Hügel der 70.3 und 51.50 Triathlon Kraichgau statt. Dieser wird an zwei unterschiedlichen Orten, das Schwimmen im Hardtsee in Ubstatt-Weiher und das Laufen in Bad Schönborn ausgetragen. Drei Tripointler hatten sich angemeldet. Heike, die erst ihren dritten Triathlon absolvierte, wagte sich an ihre erste olympische Distanz (51.50), Ute die nach Ihrem Mittelfußbruch 12 Wochen vorher ihre erstem Mitteldistanz bestritt, und ich, der nach dem Verletzungsjahr das zweite mal eine Mitteldistanz in Angriff nahm.

Am Freitag Morgen ging es für uns mit dem Auto auf die 725 km lange Anreise, die trotz Freitagsverkehr relativ entspannt war. Gleich am späten Nachmittag holten wir unsere Startunterlagen (gegenüber Samstag war es angenehm leer) und schlenderten ein erstes Mal über die recht übersichtliche Triathlon Messe.

Am Samstag absolvierten wir nach einem ausgiebigen Frühstück ein letztes lockeres Training, eine Radfahrt zum Hardtsee in Ubstadt, wo das Schwimmen stattfindet und anschließend einen kleinen Koppellauf. Nachmittags ging es dann wieder zum Eventgelände, Ute musste Ihre Startunterlagen holen, die Wettkampfbesprechung wurde besucht und bei der Nudelparty noch einmal richtig der Kohlenhydratspeicher aufgefüllt. Das Essen war leider überschaubar, dennoch lecker. Kritikpunkt ist, das die 51.50 Teilnehmer für das Essen zusätzlich 15€ bezahlen sollten, völlig übertrieben bei dem Angebot. Überraschenderweise hat Heike von einer anderen Sportlerin ihr Essensband bekommen, die das ebenso empfand und sie nun auch kostenlos Essen dufte, vielen Dank noch einmal an die unbekannte Sportlerin. Gestärkt sahen wir uns die Finish Area an und sahen uns gedanklich schon ins Ziel laufen.

Kraichgau 70.3 S Finish Area 

Nach einem zweiten Rundgang über die Messe ging es für die 70.3 Starter zum Bike Checkin und der Beutelabgabe am Hardtsee. Langsam machte sich Nervosität breit, nur noch 14 Stunden bis zum Start. Zum Abschluss des Tages gönnten wir uns noch eine Mahlzeit im China Kaiserpalast gleich neben dem Hotel und es ging relativ zeitig ins Bett.

Sonntag, Wettkampftag. Aufstehen um 05:30 Uhr, Frühstück um 06:00 Uhr, danke an das PLAZA Hotel Bruchsal, das extra für die Sportler das Frühstück schon ab halb sechs bereitstellte, dann auf zum Schwimmstart. Hier noch einmal den Luftdruck des Rades kontrolliert, ebenso den Beutel mit den Wechselsachen, hoffentlich habe ich an alles gedacht...

Dann zum See, alle warteten gespannt darauf ob mit Neo geschwommen werden darf, endlich die für die 70.3'er erlösende Meldung, Neo erlaubt. Bei einer Wassertemperatur von 23,6 Grad war es aber den 51.50 Athleten verboten, was Heike als Neohasser natürlich gefiel. Wir suchten uns ein schattiges Plätzchen, schon jetzt brannte die Sonne, es sollte ein heißer Tag werden.

Kraichgau vor dem Schwimmstart

 

Also den Neo nur halb angezogen und auf zum Schwimmstart. Dieser wurde glücklicherweise als "rolling Start" absolviert. Es waren Start Korridore mit der zu erwartenden Zielzeit vorbereitet, in denen sich die 2500 Teilnehmer nach ihrer zu erwartenden Zielzeit selbst einordnen konnten. Da wir im Bereich 40-50 Minuten relativ hinten standen, mussten wir 45 Minuten nach dem ersten Starter warten, aber dafür war es ein entspanntes Schwimmen in Wasser mit sehr guter Qualität. Unterdessen wartete Heike auf Ihren Start, welcher für die 51.50 Sportler erst um 14:00 Uhr war, und das bei der Hitze.

Kraichgau Schwimmstart 

Überrascht über meine Schwimmzeit stieg ich nach guten 37 Minuten aus dem Wasser, kurzer Lauf zum Beutelständer, diesen auch schnell gefunden und ab zum Rad. Helm auf und ab ging es auf die Radstrecke. Diese begann die ersten 9 km auch relativ entspannt, durch die nassen Schwimmsachen war es auch noch recht kühl, aber danach begann die Berg und Talfahrt. Ich erwischte keinen guten Tag am Berg und quälte mich die Berge hoch, die Abfahrten brachten kurze Entspannung. Die letzten km konnte ich auf flachem Gelände noch etwas Zeit gut machen, dennoch verfehlte ich die Zielzeit von drei Stunden um 10 Minuten. Angekommen im Wechselgarten übernahm Henry mein Rad, dieser hatte sich kurzfristig noch als Helfer angemeldet, danke auch dafür! Nach dem Radabstieg wurde es richtig heiß, ohne den Fahrtwind kam der Schweiß erstmal aus allen Poren, 30 Grad im Schatten und kaum eine Wolke...aber was solls, die Veranstaltung heißt ja nicht umsonst Ironman ;-) Die ersten Kilometer auf der Laufstrecke, welche aus 3 Runden bestand, gingen richtig schwer, mir tat der Magen weh, so dass ich erstmal etwas Festes zu mir nahm. Danach ging es bedeutend besser, so richtig gut lief es aber nie, die Hitze ist einfach nicht mein Wetter. Die Helfer taten aber ihr Bestes und auch viele Anwohner kühlten die Sportler mit Wasser aus dem Gartenschlauch. Glücklich lief ich nach einer Laufzeit von 2:06 h über die Ziellinie, Gesamtzeit 06:11:59, die sechs Stunden verpasst...aber angekommen.

Nach dem Rennen ging es zur Stärkung in die Verpflegungszone, welche aber eine einzige Enttäuschung war. Es gab nur Obst, Gebäck und kalte Pizza, zum Trinken Wasser, Iso und Bier mit und ohne Alkohol. Nachdem Heike im Ziel war gab es fasst Garnichts mehr, das ist einer Iroman Veranstaltung nicht würdig. So begab ich mich noch an die Laufstrecke und feuerte die restlichen Athleten, speziell Ute und Heike an. Ute finishte erschöpft aber glücklich und zum Schluss kam die 51.50 Heike auch überglücklich darüber es geschafft zu haben, ins Ziel.

Fazit, eine gelungende Veranstaltung mit Verbesserungsbedarf im Detail. Für die Radstrecke wäre für mich das normale Rennrad vielleicht besser als die Zeitmaschine gewesen.

Hier noch die Zeiten der Tripointer:

  Schwimmen Rad Laufen Gesamtzeit
Karsten 70.3 0:37:33 3:10:59 2.13:57 6:11:59
Ute       70.3 0:41:54 3:49:52 2:36:12 7:21:23
Heike    51.50 0:39:59 1:50:27 1:16:37 4:01:23

 

Abschließend noch ein besonderer Dank an unseren Edelhelfer Henry, der seine Vorbereitung für den Hamburg Ironman teilweise unterbrach um uns zu supporten.

Heike Zieleinlauf Kraichgau Zieleinlauf Ute Kraichgai

 Karsten Schöke