Meine Saison hat dieses Jahr drei „A-Rennen“ mit der Duathlon EM in Alsdorf über die Mitteldistanz (10-60-10km), der Challenge Roth und dem 50. Berlin Marathon.
Daher steht das Training voll im Zeichen der Mittel- und Langdistanz. Aufgrund einiger ungünstiger Termine und Verpflichtungen konnte ich dieses Jahr noch fast keine WK bestreiten, was mir für die Tempohärte wirklich fehlt. Besonders, dass ich den Sisu Winterduathlon nicht mitmachen konnte, ärgerte mich. Nach einigem Stöbern nach Wettkampfterminen fiel mir der Halle Duathlon auf, der auch als Deutsche Meisterschaft ausgerichtet wurde. Auch wenn mein Training alles andere als auf Sprint ausgerichtet war, wollte ich meine Chance nutzen und den Wettkampf als gute Trainingseinheit mitnehmen und im Idealfall noch ein Podium bei einer Deutschen Meisterschaft abstauben. Also angemeldet. :-)
Die Besonderheit war bei dem Duathlon, dass es hier eine Windschattenfreigabe gab und nicht mit TT Material gefahren werden durfte. Die Laufstrecke war jeweils eine 1km Pendelstrecke mit 4x 90Grad Kurven und 2x 180Grad Kurven. Die Radstrecke war eine 7km Strecke mit ca. 70hm pro Runde.
Zum Wettkampftag: Angesagt, waren kalte Temperaturen bei 2-5°C, aber Sonne pur. Als ich aber dem WK Gelände näher kam, regnete es bei 2°C und zum Teil mischten sich Schneeflocken unter den Regen. Was tun, ich hatte nichts für einen nassen WK eingepackt!? Im Endeffekt ist es nur ein Sprint und ich zog nur einen zusätzlichen Baselayer unten den Einteiler.
9:14 dann der Start, ohne echte Ankündigung und ca. 1min vor der offiziellen Startzeit… einige Sportler hat es echt erwischt, die sich noch der wärmenden Jacke entledigen mussten oder noch gar nicht im Startblock waren. Ich hatte mich aufgrund der Witterung auch etwas zu wenig warm gemacht und bin diesmal nicht AllOut angegangen. Schnell fand ich aber in den Rhythmus und konnte mein Tempo um 3:30min/km einpendeln. Nach der Hälfte des ersten Laufs sammelte ich immer mehr Leute ein. Der erste Wechsel war reibungslos, auch wenn die Socken nach dem Lauf auf dem nassen Boden und dem Teppich in der Wechselzone komplett nass waren. Da es immer noch leicht regnete und auch unten alles nass war, waren die Schuhe nach 5km eh durch.
Auf dem Rad bildete sich schnell eine Gruppe von sechs Sportlern. Leider war die Gruppe nicht homogen und die Sportler verstanden nicht, das schnelle Durchwechseln bei der Führung, damit man das Tempo richtig hoch hält. Durch zwei Anstiege pro Runde wurde die Gruppe auch immer wieder durcheinander gewirbelt. Ich bin dann auch viel Alleine gefahren, weil ich damit nicht langsamer war als in einer Gruppe die nicht wirklich funktionierte. Mit meiner Radleistung war ich zufrieden. Knapp 275W im Schnitt und 300W NP zeigen zumindest, dass ich mich nicht ausgeruht habe.
Der zweite Wechsel war dann abenteuerlich. Die DTU legte im Vorfeld fest, dass es eine zweite Wechselzone gab, heißt man stellt das Rad nicht da ab wo mal es aufnahm, Die Schuhe in einer Box abgelegt, waren beim neuen Wechselplatz, der spiegelverkehrt zur anderen Wechselzone aufgebaut war. Die Wechselzone durfte man im Vorfeld aber nicht betreten, schlimm für einige… Ich hatte erst einen Platz fast ganz vorne links und nun musste mein Platz irgendwo hinten rechts sein. So war es dann auch. Glück gehabt und rein in die Laufschuhe. Die Füße waren etwas kalt, aber ich konnte zumindest meinen Laufschritt spüren. Beim zweiten Lauf war es nun endlich trocken.
Wo ich im Feld lag, wusste ich überhaupt nicht und schon gar nicht wie es in meiner AK aussah. Also alles was geht, dazu dachte ich einen Sportler aus meiner AK ausgemacht zu haben, was mich zusätzlich pushte. Am Ende lief ich nach 1:06:27h glücklich ins Ziel, ohne zu wissen wozu es gereicht hat.
Nach einem Blick auf die Ergebnisliste sah ich, dass ich mit großem Abstand meine AK gewonnen hatte und damit zu dritten Mal Deutscher Meister im Duathlon bin. Nach 2014 über die Kurzdistanz, 2022 über die Mitteldistanz nun über die Sprintdistanz. Einfach nur Genial.
Erster Lauf (ich in weiß/schwarzen Einteiler, blaues Stirnband) |
Siegerehrung |
Ergebnisdetails der ersten Athleten der AK 45-49 |
Am 05.05. zählt es nun bei der Europameisterschaft in Alsdorf bei Aachen.
In diesem Sinne, bleibt motiviert.
Sportliche Grüße, Thomas