Am 28.08.2022 nahm ich den Rollski-Brettmühlenlauf im sächsischen Marienberg über 7,6 km in Angriff.

Vor sechs Jahren legte ich mir mein erstes Paar Skiroller zu, um meiner Begeisterung für das Langlaufen ganzjährig nachgehen zu können und einen gelenkschonenden sportlichen Ausgleich zum Lauf- und Fußballtraining zu haben. Unsere Region ist noch dazu bestens geeignet zum Skirollern.

Ich wollte hier auch einmal Wettkampf-Feeling genießen. Der Brettmühlenlauf bietet in der freien Technik 1,9 km und 4,3 km für Kinder und Jugendliche bis AK 15 an, danach wird der Lauf über 7,6 km fällig. Positiv fiel das Starterfeld beim Nachwuchs mit insgesamt 62 Teilnehmern auf, während es beim Hauptlauf exakt 30 Starter waren. Die Strecke beinhaltet 190 Höhenmeter und führt auf abgesperrten Nebenstraßen durch die Marienberger Ortsteile Pobershau, Gebirge und Gelobtland. Shuttlebusse fahren die Athleten zu den unterschiedlichen Startorten.

Am Vorabend fuhr ich die Wettkampfstrecke mit dem Auto ab und fragte mich anschließend, ob das eine gute oder eine schlechte Idee war. Der Streckenverlauf hat es in sich. Während die ersten drei Kilometer moderat ansteigend verlaufen, grüßt anschließend ein Verkehrsschild mit der Aufschrift „12 %“. Diese Rampe zieht sich über ca. einen Kilometer. Nach einer kurzen und knackigen Abfahrt folgt der nächste steilere Anstieg über etwa die gleiche Distanz. Am Ende wird es flacher und kurz vor dem Ziel technisch anspruchsvoll, da leicht abschüssig zwei schärfere Kurven zu durchfahren und somit Konzentration und sauberes Umtreten gefragt sind.

Am späten Vormittag des Wettkampftages erfolgte der Startschuss. Der Asphalt war halbwegs getrocknet, nachdem es am Vortag noch in Strömen regnete. Das ohnehin überschaubare Starterfeld entzerrte sich schnell und die ersten drei Kilometer durch Pobershau konnte ich in einem guten Rhythmus und gefühlt zügig bewältigen. Die beiden steileren Anstiege waren hart, rollten aber besser als erwartet. Die dazwischen zu bewältigende Abfahrt empfand ich als die technisch schwierigste Passage der gesamten Strecke. Brennende Oberschenkel, einige Unebenheiten und etliche Gullydeckel gepaart mit ordentlich Geschwindigkeit trieben mir neben dem normalen auch noch Angstschweiß auf die Stirn. Auf Schnee stürzt es sich angenehmer…

Das Ziel erreichte ich erschöpft und glücklich nach 23:18 Minuten. Eine gelungene Wettkampfpremiere. Mit der Zeit war ich sehr zufrieden, erzielte als Brandenburger Quereinsteiger den 18. Platz in der Gesamtwertung und Rang 3 (von 6) in der Altersklasse.

Der Wettkampf, der in diesem Jahr seine 20. Auflage feiert, ist liebevoll und hervorragend organisiert. Die Zuschauerresonanz bei den Anwohnern auf der Strecke ist auffällig gut. Kann durchaus sein, dass dies nicht meine letzte Zieldurchfahrt für Tripoint in Gelobtland war.

Christian Kiele