Lübeck Marathon - Eine Marathon PB für den perfekten Saisonabschluss

Nachdem meine, dieses Jahr eher lokale Saison, sehr erfolgreich verlief, wollte ich mich zum Abschluss nach 2018 erstmals wieder an einem Marathon versuchen.

 

Die Saison war bis dahin wirklich richtig erfolgreich verlaufen. Besonders erwähnenswert war der Gesamtsieg beim virtuellen Dalkeman Duathlon im Mai, dem 2. Gesamtplatz beim großen Spreewald Triathlons Anfang Juni, AK Sieg beim großen Müritz Triathlon Ende Juli, 2. Platz beim Bornsdorf Sprint Triathlon im August und zuletzt Ende September noch der Gesamtsieg beim großen Spreewald Duathlon.
Dass die Laufform sehr gut war, zeigte mir zuletzt der Sieg beim Müllroser Seenlauf und der 2. Gesamtplatz beim Darß Halbmarathon bei wirklich sehr stürmischen Bedingungen in 1:17:04. Nachdem ich bei der Preußischen Meile in Potsdam Platz 4 bei dem Lauf über 7,53km in für mich herausragendem Tempo (3:23min/km) erringen konnte, beschloss ich einfach mal einen Marathon ohne sehr spezifische Vorbereitung zu laufen.


Nun war die Frage: „Wo kann ich Laufen?“, da aufgrund der Pandemie und seinen Auswirkungen nur ein eingeschränktes Angebot zur Verfügung stand. Die großen Marathons in Frankfurt/Main und Dresden wo ich jeweils schon schnell unterwegs war, wurden bereits seit Wochen/Monaten abgesagt. Nach einiger Recherche fand ich den Lübeck Marathon und dachte mir dort im Norden kann es doch nur flach werden, was sich später aber als Irrtum herausstellte.
Nun hieß es zu den durchschnittlichen 65-75km/Woche noch ein paar mehr Laufumfänge in die Beine zu bekommen. Bis zum Start bekam ich noch zwei Läufe von über mehr als 30km auf die Habenseite und war aber optimistisch durch den Gesamtjahresumfang und auch die vielen Stunden auf dem Rad irgendwie zügig ins Ziel zu kommen.


Der Marathon in Lübeck war sehr gut und toll organisiert. Alle Wege waren alle kurz und das trotz ca. 3.500 Teilnehmern auf den unterschiedlichen Distanzen. Auf der Marathondistanz waren knapp über 450 Sportler*innen am Start. In der Startaufstellung stellte ich mich mit in die erste Reihe. Da es hier kein Preisgeld gab und ich aus den Ergebnissen der Vorjahre mit einer Platzierung um den Platz 10 rechnete.

Start erfolgt   1. Wendepunkt am Leuchtturm bei knapp 21km

Nach dem Start ging es gleich schnell bergab und um ein paar Kurven. Schwer hier einen Rhythmus zu finden und das Tempo einzuschätzen. Dazu fand meine GPS Uhr komischerweise kein Signal und sagte mir erst nach 4,35km „Signal bereit“. Schnell zerriss sich das Feld und nach 1km bei dem ich bei ca. 3:40min durchlief, waren nur noch zwei Sportler 5m vor mir und einer direkt hinter mir. Nun hieß es Tempo einstellen und halten. Die Strecke war nun relativ flach. Meine automatische Runde auf der Uhr hatte ich mir auf 2,5km eingestellt, überprüfte aber alle 5km an den offiziellen DLV vermessenen Kilometerschildern mein Tempo. Nach 8km lief man das erste Mal durch den Herrentunnel (unter die Trave entlang). Erst ging es für 600m 6% runter und direkt wieder hoch. Etwas zu viel Gefälle um es voll laufen lassen zu können. Nach 10km hatte ich ca. 38:35 auf der Uhr was im Bereich der PB lag. Damit beschäftigte ich mich aber noch nicht. Nach ein paar schönen breiten Straßen folgten auch einige Radwege und auch Schotterabschnitte mit ein paar Höhenmetern bis man nach Travemünde einlief. Dort lief man zu einem kleinen Leuchtturm (1. Wendepunkt) und dann noch ein Stück die Strandpromenade (2. Wendepunkt) entlang wo auch eine Menger Zuschauer standen. Die HM Marke passierte ich bei 1:21:32.

Nach 23km stand ein ehemaliger Arbeitskollege mit einer Flasche Maltodextrin-Mix die ich am Vortag anrührte. Die Verpflegungsübergabe klappte gut und danach führte die Strecke genau entgegengesetzt zurück. Zum Glück war das Feld weit auseinandergezogen, wodurch es zu keinen Behinderungen auf der Strecke kam. Ich muss hier an Position 9 gelegen haben und war schon seit km 16 größtenteils alleine unterwegs. Zwischen KM 25-28 war es wieder sehr wellig und kurvig, aber danach konnte ich mein Zieltempo zwischen 3:50-3:55min/km wieder einstellen. Bei KM 30 rechnete ich durch, dass ich bei einem 4er Schnitt auf jeden Fall bei meiner PB rauskommen sollte. Nun war hier auf der Strecke wirklich eine Bestleistung drin? Voll motiviert ging es wieder in den Herrentunnel. Die 6% Gefälle taten richtig weh. Ich musste hier die Schrittfrequenz deutlich erhöhen und die Schrittlänge verkürzen, damit meine Oberschenkel nicht zu platzen drohten. Den Tunnel hoch lief es sich dafür deutlich angenehmer. Mittlerweile liefen zeitgleich auch die Halbmarathonläufer dem Ziel entgegen, die 1h später gestartet waren. Es motiviert natürlich zusätzlich wenn man ständig überholt, aber ich musste auch aufpassen mein Tempo durchzulaufen und ständig weiter Druck zu machen. Die Beine waren jetzt natürlich schon etwas schwerer, aber der Mann mit dem Hammer kam nicht. Jeder der Marathon laufen kennt, weiß dass der Marathon ab km 35 eine Wundertüte ist. Bei mir lief es heute aber und ich war 3km vor dem Ziel schon auf sub 2:44h Kurs. Die letzten 1,5km verlief die Strecke wieder leicht ansteigend, mich störte das an dem Tag nicht. Nach 2:43:30 lief ich wirklich glücklich und zufrieden, ganz überrascht mit einer Bestzeit als Gesamt Vierter in den Zielbogen.

Zieleinlauf   Urkunde & Finishermedaille & Lübecker Marzipan

Das Rennen muss ich mir perfekt eingeteilt haben, der erste HM war in 1:21:32, der zweite HM in 1:21:58. Die PB aus 2018 wurde damit um 73s gedrückt und das bei der anspruchsvollen Strecke mit über 250 Höhenmetern.

Nun gönne ich mir erst einmal eine kleine Saisonpause um dann 2022 wieder anzugreifen. Ziele werden dann voraussichtlich die Duathlon WM über die Mitteldistanz im Mai in Dänemark sein, die Challenge Roth im Juli und ggf. auch die Duathlon WM über die Langdistanz in Zofingen im September, die ich immer schon mal absolvieren wollte.

In dem Sinne, bleibt motiviert und ich danke allen die mit gefiebert und die Daumen gedrückt haben.

Sportliche Grüße

Thomas