Nachdem coronabedingt fast alle Wettkämpfe in dieser Saison abgesagt wurden, wartete mit der Rennrad Transalp die erste ernsthafte Herausforderung auf die Athleten des MSV Tripoint.

Transalp bedeutet die Überquerung der Alpen mit dem Fahrrad in mehren Etappen. Was in den letzten Jahren zweimal mit dem Mountainbike geklappt hat, sollte diesmal auch mit dem Rennrad gelingen. Erst relativ kurzfristig wurde uns bestätigt, dass die Tour stattfinden kann und so reisten 11 Aktive des MSV und mit Roland Schieweck ein Fahrer des FRC am Sonnabend im Startort Garmisch- Patenkirchen an. Im Hotel erwarteten uns unsere Guides Susanne und Steffen vom Veranstalter Bike4Passion , die uns die gesamte Tour begleiteten. Beim Start zur ersten Etappe von Gamisch nach Imst war die leichte Angespanntheit nicht zu übersehen.

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Hat man genügend trainiert, reicht meine Übersetzung für die steilen Passagen, wie ziehe ich mich an, um den Wechsel von Aufstiegen und Abfahrten sinnvoll zu optimieren, sind Fragen, die sich spätestens nach dem ersten Pass, der Pillerhöhe (1256 m) beantworten ließen. Durch das Leutaschtal erreichten wir den ersten Etappenort Imst. Von Imst ging es am nächsten Tag nach Nauders mit zwei Pässen (Piller Höhe mit 1558 m und Norbertshöhe 1406 m). In beiden östereichischen Orten merkte man von Corona so gut wie nichts.

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Das änderte sich deutlich mit dem Grenzübertritt nach Italien am drittem Tag. Nach dem relativ leichtem Aufstieg mit wunderschönen Ausblicken zum Reschenpass, folgte mit dem 13 Km langen Anstieg zum Umbrailpass der Härtetest. Die Gruppe zog sich sehr weitauseinander und jeder quälte sich allein bis auf 2505 m. Respekt auch für unsere Frauen, wie sie diese Herausforderung meisterten. Am Pass waren es nur noch drei Kilometer zum legendären Stifser Joch, aber keiner hatte Lust diese zu bewältigen. Die 18 Km lange Abfahrt nach Bormio war der pure Wahnsinn. Den folgenden Ruhetag nutzten einige für kleinen Ausfahrten, Stadtbummel, Lockerlaufen oder nur Relaxen. leider war im vier Sterne Hotel der Wellnessbereich geschlossen. Wir blieben in der Lombardai mit kurzem Abstecher in die Schweiz und fuhren nach Ponte di Legno über den Apricapass (1200 m). Gleich zu Beginn der fünften Etappe ging es bergauf zumTonalepass (1884 m). Bis Madonna di Campiglio wartete nur noch der Magnopass (1680 m).

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Durch die faszinierenden Brenta- Dolomiten und nach der Überquerung des Duronepasses (1023 m) folgte die rauschende Abfahrt hinunter zum Gardasee. Unser Hotel in Riva lag 100 m vom Strand, sodass viel Zeit zum Baden blieb und wir den letzten Abend in der Pizzeria ausgiebig zur Auswertung und zum Feiern nutzen konnten. Mit einem herzlichen Dank an unsere Begleitung ging der Tag zu Ende und wir fuhren im Kleinbus mit Gepäck und Rädern am Sonntag zurück nach Garmisch.

Ein kurzes Fazit: 6 Etappen mit insgesamt 450 Km, Tagesetappen von 70 bis 90 Km, Höhenmeter pro Tag: ca 1600, Gesamthöhenmter ca 11000, größte Steigung 18%, schnellste Abfahrt 82 Km/h, höchster Pass 2505 m, keine Panne, ein kleiner Sturz bergauf, wunderschönes Panorama, eine gut harmonierende Gruppe und zwei tolle Begleiter, die uns rundum versorgten.

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unser Team: Mitte Guide Steffen von links oben im Uhrzeigersinn: Heike Kosik, Cathlen Positzki, Hartwig Zörner, Henry Haferkorn, Erik Zörner, Olaf Gärtner, Michael Pötsch, Andreas Messing, Roland Schieweck, Karsten Schöke, Kirsten Pötsch, Ute Haferkorn

Hier die einzelnen Etappen:

1. Tag Garmisch Partenkirchen-> Imst

2.Tag Imst -> Nauders

3.Tag Nauders -> Bormio

5.Tag Bormio -> Ponte di Legno

6.Tag Ponte di Legno -> Madonna di Campiglio

7.Tag Madonna di Campiglio -> Riva del Garda

 

Hartwig Zörner